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Ein Blick in eine bewegte Vergangenheit

Wer heute durch das moderne Hamburg streift und die prachtvollen Fassaden am Hafen bewundert, kann nur schwer erahnen, wie turbulent es hier vor gut zweihundert Jahren zuging. Zur Zeit der napoleonischen Besetzung, die sich zwischen 1806 und 1814 erstreckte, wurde das alltägliche Leben der Hamburgerinnen und Hamburger von unsichtbaren politischen Fäden gesteuert, die oft weit in die europäischen Machtzentren reichten. Damals geriet die Stadt unter wechselnde Einflüsse, und man spürte die Ungewissheit einer Epoche, in der Bündnisse und Feindschaften rasch wechselten. Doch trotz aller Restriktionen, die die französische Besatzungsmacht verhängte, wuchs in der Bevölkerung das Gefühl von Zusammenhalt und der Wunsch, die eigene Identität zu wahren. Diese spannungsgeladene Zeit war geprägt von Mangel, von hohen Abgaben und von einer täglichen Gratwanderung zwischen Anpassung und stiller Auflehnung.

Unser Portal widmet sich jenen Jahren, in denen Hamburg teils im Schatten napoleonischer Truppen stand und teils versuchte, seine hanseatischen Wurzeln zu schützen. Wir erzählen Geschichten über die Menschen, die sich zwischen französischen Erlassen und eigenen Traditionen behaupteten, und über jene, die in den politischen Umbrüchen Möglichkeiten sahen, Handel und Wirtschaft neu aufzubauen. In vielen Briefen, Dokumenten und Chroniken dieser Zeit leuchtet das Bild einer Stadt auf, die einerseits Leid und Entbehrung durchleben musste, andererseits aber ihre Widerstandskraft entdeckte. Zahlreiche Bewohner waren gezwungen, sich mit der Gegenwart zu arrangieren, die oft von willkürlichen Befehlen und der Angst vor Vergeltung geprägt war. Dennoch sorgte der Erfindungsreichtum vieler Kaufleute und Handwerker dafür, dass Hamburg den Blick in die Zukunft nie ganz verlor.